
Wie wirkt sich Einsamkeit auf Körper und Seele aus?
Sich hin und wieder alleingelassen zu fühlen, kennt wohl jeder. Hält dieser Zustand über einen längeren Zeitraum hinweg an, hat Einsamkeit allerdings Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit.
Durch Einsamkeit werden Psyche und Körper stark belastet. So macht ungewolltes Alleinsein nicht einfach nur traurig, sondern schadet dem Menschen genauso sehr wie starkes Übergewicht oder der Konsum legaler und illegaler Drogen. Die Lebenserwartung verringert sich, die nötige Selbstfürsorge rückt in den Hintergrund und immer mehr Krankheiten machen dem Organismus zu schaffen.
Was unterscheidet Einsamkeit vom Alleinsein?
Nähe gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen. Alleinsein bedeutet, sich bewusst von anderen fernzuhalten und diese Momente vielleicht sogar zu genießen. Zeit für sich selbst zu haben tut gut und lenkt den Fokus wieder auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
Einsamkeit hingegen ist das ungewollte Alleinsein. Es gibt keine oder nur wenige soziale Kontakte und der Betroffene leidet unter dem Zustand, niemanden an seiner Seite zu haben sowie keine emotionalen Bindungen aufbauen zu können. Hält die Einsamkeit über längere Zeit an, wird nicht nur die Psyche angegriffen. Auch der Körper reagiert mit Stress – seelische und körperliche Krankheiten entstehen.
Nicht nur viele ältere Menschen fühlen sich einsam, auch junge Menschen zwischen 30 und 40 Jahren leiden ganz besonders. Die Zeit, in der Freunde und Bekannte heiraten, eine Familie gründen und Häuser bauen, setzt vor allem die Einsamen unter Druck. Das Gefühl, nicht ins Normalbild zu passen und vom Umfeld immer mehr vernachlässigt zu werden, macht sich breit.
Woher kommt Einsamkeit?
Manchmal sind äußere Einflüsse der Grund, weshalb jemand sich einsam fühlt. Ist es eine Weile nicht möglich, Freunde und Familie zu sehen, kann so eine Phase ganz schön bedrückend sein.
Glücklicherweise kann diese Zeit gut durch Telefonate, soziale Netzwerke und Videochats überbrückt werden. Es ersetzt allerdings keine echte Nähe zu anderen Menschen und ist deshalb auch keine Dauerlösung.
Wer nicht selbstsicher genug ist, bspw. weil er nie eine richtige Bindung zu seinen Eltern aufbauen konnte oder als Kind oft ausgegrenzt wurde, läuft zudem Gefahr, nicht ausreichend soziale Kontakte zu knüpfen und infolgedessen zu vereinsamen. Aber auch der Verlust des Lebenspartners oder einer anderen, nahestehenden Person kann die Ursache für Einsamkeit sein.
Was hilft dabei, die Einsamkeit spürbar zu verringern?
Wer sich gebraucht und erwünscht fühlt, ist auch nicht einsam. Allen Mut zusammenzunehmen und sich Stück für Stück wieder auf andere Menschen zuzubewegen, ist der erste Schritt in ein neues, glückliches Leben. Oftmals reichen dafür schon kurze Gespräche, um sich jemandem (wieder) anzunähern. Auch Kontakte zu Menschen zu suchen, die ähnliche Hobbys und Interessen haben, hilft, ungewolltes Alleinsein zu überwinden. Jede gutlaufende Unterhaltung stärkt das eigene Selbstbewusstsein und die Bindung zueinander – wogegen Einsamkeit schließlich keine Chance mehr hat.