
Wie entstehen Verlustängste?
Die Angst vor Verlusten kann die Lebensqualität stark einschränken und jeden klaren Gedanken verhindern. Wie ist diese Furcht entstanden und kann man sie besiegen?
Der Ursprung von Verlustängsten
Der Mensch wird von Geburt an durch das persönliche Umfeld in seinem Wesen und Verhalten geprägt. Deshalb liegt der Grundstein für viele Ängste oft in der Kindheit des Betroffenen. Aber auch andere emotional aufwühlende Erfahrungen, die als Erwachsener erlebt und durchstanden werden, spielen eine große Rolle.
Zu diesen traumatischen Ereignissen können viele Dinge gehören. Am häufigsten geht es dabei aber um Trennungen, Krankheiten, Unfälle oder die Kündigung des Jobs. Ganz gleich, ob man selbst oder einem nahestehende Menschen betroffen sind, solche Erlebnisse haben erhebliche Auswirkungen auf das eigene Angstempfinden.
Fühlst Du Dich auch oft ängstlich? Wenn ja, weißt Du, worin der Ursprung Deiner Angst liegt? Hast Du etwas erlebt, das Dich stark aufgewühlt und dadurch nachhaltig geprägt hat? Hast Du vielleicht Angst vorm Scheitern, vor dem Alleinsein oder vor dem Tod eines geliebten Menschen?
Dann vergiss nicht: Jeder von uns hat vor etwas Angst – das ist völlig normal und überhaupt nicht schlimm, solange es Dich nicht einschränkt. Nehmen Deine Ängste aber Überhand und beeinflussen Deine Lebensqualität, musst Du gezielt dagegen ansteuern, um Dein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Schaffst Du es nicht allein, dann sei nicht zu stolz, die Hilfe von anderen anzunehmen.
Wie Du erkennst, ob Du von Verlustängsten betroffen bist
Nicht jedem wird sofort auffallen, dass Du mit Deiner Angst zu kämpfen hast. Vor allem, wenn Du sie Dir nicht selbst eingestehen möchtest. Dennoch gibt es Symptome, durch die Verlustangst leicht erkennbar wird:
1. Du kannst an kaum etwas anderes denken als an Deine Sorgen. Ständig stellst Du Dir vor, was alles passieren könnte. Hilflosigkeit, Atemnot und Angstattacken sind Dein Begleiter und beeinträchtigen Deine Gesundheit.
2. Es fällt Dir sehr schwer, alleine zu sein. Hast Du einen Partner, bist Du sehr eifersüchtig und lässt ihn nur ungern aus den Augen. Das sorgt mit der Zeit dafür, dass die Beziehung zu eng wird und der andere keine Freiräume mehr hat, was früher oder später unausweichlich zu einer Trennung führt und Dich in ein tiefes Loch fallen lässt.
3. Veränderungen fallen Dir schwer, Du bist der Meinung, dass sie nur sehr selten etwas Gutes mit sich bringen.
4. Vielleicht läufst Du aber auch vor allem davon, weil Du Angst hast, Dich auf etwas oder jemanden einzulassen. Du fürchtest, schlussendlich doch alleine dazustehen, weswegen Du es lieber vermeidest, Dich anderen Menschen wirklich zu öffnen.
Was Du gegen Verlustängste tun kannst
Der erste und damit wichtigste Schritt ist, Dir einzugestehen, dass Du Angst hast. Überlege ganz genau, worin der Ursprung Deiner Angst liegen könnte und was Du nun tun kannst, um Deine Lebensqualität wiederherzustellen.
Welchen Menschen vertraust Du, mit wem kannst Du offen sprechen, wer kann Dich unterstützen? Oder möchtest Du lieber Hilfe von außen? Nur wenn Du ehrlich zu Dir selbst bist, kannst Du eine passende Lösung für Dein Problem finden.
Kannst Du Dich absolut nicht dazu überwinden, mit jemandem über Deine Verlustangst zu sprechen? Dann versuche zunächst, Deine Gedanken und Dich belastende Situationen detailliert aufzuschreiben und sie zu ordnen. Anschließend wird es Dir leichter fallen, einem anderen Menschen verständlich zu machen, was Dich bedrückt.
Jeder Mensch hat Verlustängste, Du musst Dich für diese Gefühle also nicht schämen. Wichtig ist nur, dass Du Dich jemandem anvertraust, Wege findest, die Dich aus der Angst hinausführen und Du Dir so die Kontrolle über Dein Leben langfristig zurückholst.