
Wenn es in der Beziehung an Vertrauen fehlt
Eine Partnerschaft kann nur glücklich sein, wenn beide einander vertrauen. Wie viel Eifersucht und welche Zweifel sind normal?
Beziehungen scheitern aus den unterschiedlichsten Gründen. Fehlendes Vertrauen ist dabei aber eine der häufigsten Ursachen.
Nicht immer muss der Partner dafür verantwortlich sein, dass nicht genug vertraut werden kann, manchmal liegt es auch einfach an den äußeren Umständen. Vor allem Verletzungen aus der Vergangenheit, wie zum Beispiel der schwierigen Kindheit oder früheren Beziehungen, können schuld daran sein, dass immer wieder an der Treue und Ehrlichkeit des anderen gezweifelt wird, auch wenn es keinen Anlass dafür gibt. Aber auch Selbstzweifel und die daraus resultierende Angst, dass der Partner sicherlich bald jemand "Besseren" findet, sorgen für fehlendes Vertrauen.
Außerdem wird aus Furcht vor neuen Verletzungen nicht genug echte Nähe zugelassen, wichtige Gedanken und Gefühle also nicht miteinander geteilt. Ein solches Verhalten zerstört die Partnerschaft Stück für Stück.
Beziehungen können nur funktionieren, wenn man dem Partner nicht misstraut und ihm damit ausreichend Freiheiten zugesteht. Fehlt also Vertrauen, kommt es nicht nur zu unnötigem Streit, sondern auch zu Eifersucht, mit der man den anderen einschränkt.
Noch schwieriger ist es allerdings, wenn der Partner einen ganz bewusst eifersüchtig machen möchte. Meist deutet dies darauf hin, dass es ihm an Aufmerksamkeit fehlt und er sich erhofft, mit seinem Verhalten irgendeine Art von Reaktion provozieren zu können. Hier hilft nur, sich mehr Zeit zu zweit zu nehmen und gemeinsamen Hobbys nachzugehen, um wieder mehr Nähe herzustellen und die Situation nicht noch zu verschlimmern.
Was kann man tun, wenn das Vertrauen fehlt?
Sich dem anderen gegenüber ehrlich äußern
Es ist sehr wichtig, offen über das zu reden, was Dich belastet. Nur so kann Dein Partner verstehen, was in Dir vorgeht und mit welchen Verhaltensweisen er vielleicht ungewollt Salz in die Wunde streut. So ein Gespräch ist besonders schwer, weil Du dabei auch ehrlich auf Dein eigenes Verhalten schauen musst und manchmal zu dem Schluss kommst, dass Du überreagiert oder falsch gehandelt hast.
Die Vergangenheit ruhen lassen
Was passiert ist, lässt sich nicht mehr ändern. Nur selten kann Dein jetziger Partner tatsächlich etwas für die Dinge und Verletzungen, die Du im Laufe der Jahre erfahren hat. Im Regelfall stammen sie aus vergangenen Beziehungen, zerbrochenen Freundschaften und familiären Konflikten. Es ist verständlich, dass Dich schlechte Erlebnisse geprägt haben, allerdings zerstörst Du mit diesem Misstrauen Deine neue Partnerschaft.
Das eigene Selbstwertgefühl aufbessern
Bist Du unzufrieden mit Dir und akzeptierst und liebst Dich selbst nicht, kannst Du vermutlich nur schwer glauben, dass es Menschen gibt, denen Du tatsächlich viel bedeutest. Um Vertrauen zu anderen aufbauen zu können, solltest Du zunächst die Dinge verändern, die Dich immer wieder frustrieren und Dir ein schlechtes Gefühl geben. Und wenn sie sich nicht ändern lassen, lerne zu akzeptieren, dass im Leben nunmal nicht alles perfekt sein kann.
Das richtige Maß an Freiraum und Gemeinsamkeit
In glücklichen Beziehungen ist das Verhältnis zwischen Zeit allein oder mit Freunden und Unternehmungen zu zweit ausgewogen. Sowohl gemeinsame Erlebnisse als auch voneinander getrennte Aktivitäten sind wichtig. Ideal ist es, wenn ihr beide ähnliche Vorstellungen davon habt, wie viel Zeit in welchen Bereich fließen soll, um Gefühle von Vernachlässigung zu verhindern. Sollte dem nicht so sein, könnt ihr klare Regeln definieren und regelmäßig darüber sprechen, ob ihr Euch mit der momentanen Situation gut fühlt.