Junge Frau auf Felsen

Mit Dankbarkeit in ein glücklicheres Leben

Gastbeitrag von Mareike Milz • machdichgluecklichkoelnzur Homepage

Widmen wir uns der Frage, wie glücklich wir sind, fallen uns meist alsbald Umstände ein, die sich noch in diesem oder jenem Maße verändern müssten, damit wir glücklicher werden. Dabei hat die Glücksforschung gezeigt, dass wir in unseren Vorstellungen darüber, was uns wirklich dauerhaft glücklich macht, ziemlich daneben liegen. Es sind nämlich nicht unsere Lebensumstände, wie unsere Karriere, Gesundheit oder materielle Begebenheiten, sondern viel mehr die Art und Weise, wie wir unser Leben sehen.

Laut Sonja Lyumbomirsky bestimmen unsere Lebensumstände lediglich zu 10 Prozent unser Glücksempfinden.
Der Grund hierfür liegt in einem Phänomen, das sich hedonistische Anpassung nennt und den faszinierenden Effekt der Gewöhnung beschreibt den wir Menschen scheinbar als Werkseinstellung in uns verankert haben. Denn nach etwa 66 Tagen haben wir uns an fast jede Veränderung gewöhnt – eben auch an die positiven.

Die beste Medizin gegen die hedonistische Anpassung ist die Dankbarkeit. Denn sie ermöglicht es uns, unseren Blick auf all das zu richten, was uns gegeben ist, anstatt auf das, was wir nicht oder noch nicht haben. Sie ermöglicht uns in jeder Situation die kleinen und großen Wunder mit Freude zu erkennen und zu schätzen.

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Ein kleines Experiment:
Erinnere Dich jetzt bitte an eine Situation der vergangenen Zeit, die Dich traurig oder wütend gemacht hat. Erinnere Dich so intensiv daran, dass das Gefühl der Traurigkeit oder Wut wieder in Dir aufsteigt.
Denke jetzt bitte darüber nach, wofür Du in Deinem Leben am allerdankbarsten bist.
Was ist das größte Geschenk, dass Dir Dein Leben bislang gemacht hat?
Lasse auch dieses Gefühl wirklich in Dir aufsteigen und präsent werden.
Und nun folgende Frage: Wie viel von der eben noch empfundenen Traurigkeit oder Wut ist jetzt noch spürbar?

Einer der beeindruckendsten Effekte von Dankbarkeit ist nämlich genau dieser: Dankbarkeit verdrängt alle negativen Gefühle. Wir können uns nicht gleichzeitig traurig UND dankbar oder wütend UND dankbar fühlen. Mit Dankbarkeit können wir also ganz konkret und effektiv negativen Gefühlen entgegenwirken.

Das Dankbarkeitstagebuch und der Dankesbrief sind zwei besonders wirkungsvolle Methoden aus der Positiven Psychologie.
Angewendet in Experimenten steigerten sie das Glücksempfinden der Teilnehmer direkt im Anschluss und ließen es darüber hinaus sogar noch ein halbes Jahr lang ansteigen.

Das Dankbarkeitstagebuch
Nimm Dir ein Mal in der Woche Zeit, um drei bis fünf Dinge zu notieren, für die Du dankbar bist. Das können ganz kleine Dinge sein, wie die tägliche Tasse Kaffee, die Sonne auf Deiner Haut, aber auch größere Ereignisse, wie ein schöner Nachmittag mit Freunden. Während Du notierst, ist es wichtig, dass Du die Dankbarkeit wirklich spürst.

Der Dankesbrief
Nimm Dir Zeit und setze Dich hin, um einem Menschen einen Dankesbrief zu schreiben, dem Du noch nie so richtig gedankt hast. Das kann ein Freund, ein Familienangehöriger, aber auch eine fremde Person, wie der Briefträger, sein.

Dankbarkeit ist eine Kunst, die uns hilft, gegen unsere Gewöhnungstendenzen vorzugehen und zu erkennen, mit wie viel wir eigentlich in unserem Leben gesegnet sind. Je mehr Dankbarkeit wir also in unser Leben und unseren Alltag integrieren, desto glücklicher werden wir.

Akzeptanz bedeutet, dass man die Realität nicht bekämpft. Dankbarkeit bedeutet, dass man sie begrüßt. Douglas Abrams

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