
Leidest du auch unter Online-Stress?
Laut einer deutschen Studie geben 56% der Befragten an, dass das Smartphone das Letzte ist, was sie vor dem Schlafengehen aus der Hand legen und 53% geben zu, dass es nach dem Wachwerden das Erste ist, wonach sie greifen.
Die Gründe: der Drang, immer und schnellstmöglichst informiert zu sein sowie die Nervosität beim Erwarten einer (scheinbar) wichtigen eMail. Bevor man was verpasst, checkt man lieber schnell nochmal das Handy. Besonders während unserer Corona-Krise ist natürlich auch der Faktor Langeweile dabei.
Aber warum muss das Smartphone direkt die Nummer Eins sein, wenn du Beschäftigung suchst? Suche Alternativen! Ungesund wird dein Online-Stress-Verhalten, wenn du es nicht mehr kontrollieren kannst und es die Überhand gewinnt. Frag dich gerne mal selbst, wie dieses Thema bei dir aussieht und in welches Stressverhalten du verfällst, wenn du z.B. dein Handy für ein paar Minuten nicht anrührst.
Meine 3 Tipps zum Umgang mit Online-Stress:
1. Digital Detox: Versuche 1x am Tag für einen selbst gewählten Zeitraum dein Smartphone auf Flugmodus oder „nicht stören“ zu stellen. Durch das ständige Blinken oder Vibrieren reduzierst du deine Aufmerksamkeitsspanne und Konzentrationsfähigkeit. Ein bewusst gesetzter zeitlicher Rahmen, in dem du nicht erreichbar bist, kann so entlastend und befreiend sein. Probiers aus!
Nutze kleine Spaziergänge oder Einkaufswege während unserer Ausgangssperre bewusst, um dir z.B. eine solche Handy-Pause zu gönnen. Lass‘ es zu Hause liegen und gehe ganz bewusst zum Spazieren oder Einkaufen. Nimm achtsam wahr, was du alles sehen/hören/wahrnehmen kannst und sei im Hier und Jetzt. Bei dir. Und nicht beim Handy.
2. Statt abends im Bett durchs Handy zu scrollen und womöglich auch nochmal stressvolle Corona-News-Updates zu verfolgen, lese stattdessen ein Buch.
Tauche in ein Thema ein, das dich interessiert, vertiefe dich in einen leichten Roman oder verfolge spannende Krimis. Spüre dabei dein Leseerlebnis auch haptisch, also mit dem Fühlen der Buchseiten, dem Geruch des Papiers, etc. Vielleicht möchtest du dir Notizen am Rand machen oder wichtige oder besonders schöne Sätze farblich markieren. Mach ein entspanntes, kreatives Erleben daraus.
3. Und ganz Oldschool-mäßig geht es weiter: weniger What’s App, mehr Telefonieren.
Gerade jetzt während #stayathome ist es wichtig, die fehlenden sozialen Kontakte nicht nur über digitale Medien aufrecht zu erhalten, sondern sie auch menschlich erlebbar zu machen – durch klassisches Telefonieren, bei dem wir den Anderen hören, kleinste Hinweise zu Emotionen in der Stimme wahrnehmen und uns so dem anderen näher fühlen können als bei einer geschriebenen Nachricht.
Davon profitierst du nicht nur durch mehr ausgeschüttete Bindungshormone, sondern auch durch Zeitersparnis! Vieles lässt sich durch einen Anruf viel schneller erledigen und so hast du wieder mehr Zeit für dich.
Wurdest du auch schon mal „gephubbed“?
Ge – WAS? „Phubbing“ ist eine Wortschöpfung aus „phone“ und „stubbing“ (=vor den Kopf stoßen“). Es beschreibt das Phänomen, wenn man seinem Handy mehr Beachtung schenkt als seinem Gegenüber.
Wer sich also in einem Gespräch befindet und anfängt, in seinem Smartphone herumzutippen, der „phubbed“ seinen Gesprächspartner.
Nur mal kurz die WhatsApp, Facebook und Instagram checken. All das „nur eben zwischendurch“ frisst am Ende des Tages viel Zeit – mehr, als einem wahrscheinlich bewusst ist.
Dabei kommen tiefe Gespräche mit voller Aufmerksamkeit oft zu kurz und US-Forscher belegten sogar, dass durch die vom „Phubbing“ gestörte Kommunikation vor allem Partnerschaften belastet.
Wenn ein Partner das Gefühl hat, dauernd „gephubbed“ zu werden, kommt es häufiger zu Streits. Dadurch leidet die komplette Beziehung. Die steigende Unzufriedenheit wirkt sich dann auch auf das restliche Leben aus. Und das alles wegen dem ständigen Drang, ja bei vielen fast schon Sucht, stets bestens informiert und erreichbar zu sein.