Junge Frau an See

Ich bin unscheinbar – wie gehe ich damit um?

Text von Nadine Schmid • keymoment_coachingzur Facebook-Seitezur Homepage

«Nicht gehört werden / nicht gesehen werden» – das sind Situationen, die einem zu schaffen machen können.

Kennst du diese Situation? Du bist in einem Seminar oder in einem Meeting und es wird ein Thema vorgestellt, zudem du ein großes Wissen hast. Du schaffst es zwar, dich einzubringen, d.h. du kannst das Wort ergreifen und deine Inputs beisteuern, aber es fühlt sich an, als ob die Nachricht beim Empfänger gar nicht ankommt. Es gibt höchstens eine kleine Reaktion und dann geht es weiter, als ob du nichts gesagt hättest – halt eben «nicht gehört werden / nicht gesehen werden».

Du sitzt also einfach still da und wartest, bis das Thema vorübergeht. Solche Situationen können Gefühle der Minderwertigkeit, Traurigkeit, Unsicherheit und Frustration auslösen. Getoppt wird das Ganze natürlich noch, wenn andere Personen das genau Gleiche nochmals sagen und auf mehr Anklang stoßen oder einen völligen Nonsens erzählen und ebenfalls mehr Aufmerksamkeit, Zustimmung und Wertschätzung erfahren. Und das Schlimme daran: Unser Gehirn lernt aufgrund unseres Verhaltens und den daraus entstandenen Emotionen. Das heißt, wenn du dich einbringst und es scheinbar keine Wirkung hat und negative Emotionen hervorgerufen werden, wirst du dich das nächste Mal gar nicht mehr einbringen.

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Doch wie kommt es überhaupt zu solch einer Situation?
Pauschal kann man diese Frage nicht beantworten. Einerseits erzählen viele Frauen, die in einer von Männern dominierten Firma arbeiten, von solch einer Erfahrung. Doch auch introvertierte Menschen haben mit solchen Situationen zu kämpfen, da sie grundsätzlich schon unterschätzt werden und allenfalls auch nicht ganz so hohe Rhetorik-Kompetenzen haben wie die extrovertierten Kollegen/-innen. Doch was kann man konkret tun, wenn man in solch einer Situation ist?

Diese drei Tipps helfen dir dabei, das nächste Mal sofort zu reagieren:

1.) Tief durchatmen und ins Hier und Jetzt kommen
2.) Sich das Wort zurückholen und dessen Wichtigkeit nochmals unterstreichen
3.) Reagieren, wenn jemand anders dasselbe wiederholt

Unabhängig davon, ob deine Intervention erfolgreich ist oder nicht, ist es wichtig, dass du deinen Selbstwert stärkst und du deinen Selbstwert nicht von anderen Menschen abhängig machst.

Folgende Journaling-Übung kann dich dabei unterstützen, deinen Selbstwert zu stärken:

- Notiere dir, was du in deinem Leben schon alles erreicht hast
- Worauf bist du besonders stolz?
- Was hast du erreicht, obwohl du zwischenzeitlich daran gezweifelt hast? Und was hat dir geholfen, dieses Ziel dennoch zu erreichen?
- Wofür schätzen dich deine Freunde und deine Familie? Du kannst sie ruhig mal fragen :-)
- Wofür schätzt du dich? Jede Kleinigkeit zählt!

Bewahre diese Notizen auf, ergänze sie fortlaufend und hole sie dir immer wieder ins Bewusstsein – vor allem dann, wenn du dich wieder mal «nicht gesehen» und «nicht gehört» fühlst.

Du interessierst Dich für eine psychologische Beratung?

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