Dunkler Gang

Habe ich nur Angst oder schon eine Angststörung?

Gastbeitrag von Julia Faulhammer • bluetenstillezur Homepage

Angst. Dieses Gefühl kennen wir doch alle. Sei es im Angesicht einer Vogelspinne oder beim Gedanken an das Vorstellungsgespräch nächste Woche. Angst ist ein wichtiger Hinweisgeber dafür, ob etwas wichtig oder gefährlich ist. Aber woran merkt man eigentlich, ob man nur Angst oder eine manifeste Angststörung hat?

Was ist normale Angst?
Angst kommt und geht. Wenn das so ist, dann ist eigentlich alles in Ordnung. Außerdem bezieht sich diese Emotion meistens auf einmalige oder seltene Ereignisse. Man lernt, mit ihr umzugehen und ist dennoch froh, wenn sie wieder geht.

Die Angst sitzt im Bauch, sie lässt unsere Hände zittern, unsere Poren schwitzen und unser Herz rasen. Dann sind wir froh, wenn es vorbei ist.
Normale Angst äußert sich vor allem dadurch, dass man trotzdem einigermaßen leben kann, ohne größere Einschränkungen oder einem zu bedrohlichen Gefühl.

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Wo kommt die Angst her?
Angst ist evolutionär sinnvoll. Wenn ich vor einem Mammut stehe und ein wenig Demut zeige, überlebe ich vermutlich eher. Auch die Angst vor Spinnen oder Schlangen ist eigentlich ziemlich klug, denn unsere Vorfahren mussten damit rechnen, dass diese possierlichen Tierchen giftig und damit potentiell tödlich sind. Genauso kann man auch die Angst vor Höhen, Krankheit oder der Dunkelheit erklären.
Wie die Angst selbst, ist auch unsere Reaktion auf sie evolutionär logisch. Wir haben zwei Möglichkeiten, wenn wir Angst haben: Fight (Angriff) oder Flight (Fliehen). Meistens entscheiden wir uns wohl für letzteres (weil wir damit recht erfolgreich waren). Angst ist ein wichtiger Ratgeber – der leider bei manchen ein wenig zu übereifrig wird.

Wann ist Angst ungewöhnlich oder krankhaft?
Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen auf der Welt. Allen Angststörungen gleich sind die körperlichen Reaktionen: Erhöhter Puls, flache Atmung, Schwitzen, Übelkeit, Schwindel, der Fluchtgedanke.
Ob man jetzt Angst vor Spinnen oder vor sozialen Situationen hat, die Angststörung ist kaum auszuhalten. Angst vor der Angst entsteht, Rückzugsverhalten scheint unausweichlich zu sein, auf der Arbeit kann man sich kaum konzentrieren und alleine der Gedanke an die angstauslösende Situation reicht, um die extremen Symptome hervorzurufen. Dann sollte man sich Hilfe suchen.
Am besten bei Angststörungen hilft die Kognitive Verhaltenstherapie. Die bietet fast jeder Psychologische Psychotherapeut an. Bei denen kann man übrigens einfach anrufen, ohne Überweisungsschein oder ähnliches.

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