Junge Frau

Eigene Bedürfnisse wahrnehmen und einfordern, was Du brauchst

Traust Du Dich oft nicht, Nein zu sagen? Stattdessen nimmst Du lieber Dinge auf Dich, die Du eigentlich gar nicht tun willst – nur um andere nicht zu verärgern? Dann wird es Zeit, endlich einmal zu kommunizieren, was DU möchtest.

Eine kleine Bitte hier, eine für Dich uninteressante Einladung dort: Abschlagen möchtest Du niemandem etwas, um ihn oder sie nicht vor den Kopf zu stoßen. Und wenn es schon sein muss, erfindest Du lieber eine Ausrede, weshalb Du leider verhindert bist. Anstatt zu sagen, dass Du Ruhe brauchst oder Dir der Vorschlag nicht gefällt, weil Du gerne etwas anderes tun möchtest, suchst Du nach Gründen, weshalb Du nicht kommen oder etwas erledigen kannst und stresst Dich damit zusätzlich.

Es ist sehr lobenswert, Rücksicht auf andere Menschen zu nehmen. Jedoch darfst Du Dich damit nicht selbst einschränken und aufopfern. Geht es Dir mit der Situation nicht gut, merkt das auch Dein Umfeld und es wird Dein Verhalten vielleicht sogar als genervt und ablehnend empfinden, obwohl Du es nur gut gemeint hast.

Erkenne Deine Bedürfnisse
Damit Du anderen mitteilen kannst, was Du brauchst, musst Du selbst erst einmal herausgefunden haben, welche Bedürfnisse Du tatsächlich hast. Verdrängst Du diese, wird Dich irgendwann auch Dein Körper darauf aufmerksam machen, dass ihm etwas fehlt. Du bist nicht nur gereizt, gestresst, unglücklich und erschöpft, sondern wirst sogar krank. Bedürfnisse einzufordern hat deshalb auch nichts mit Egoismus zu tun, sondern ist wichtig, damit Du gesund bleibst.

Du weißt nicht, was Du brauchst? Dann achte in den nächsten Tagen ganz genau darauf, in welchen Momenten Du dich unwohl oder gestresst fühlst. Welche Bedürfnisse stehen dahinter und wie kannst Du diese umsetzen und einfordern? Mach Dir keine Gedanken darüber, dass andere Dich deshalb nicht mehr mögen könnten. Sollte dem so sein, sind sie nicht an Deinem Wohlergehen interessiert und damit ohnehin nicht gut für Dich.

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Bedürfnisse richtig ausdrücken
Es ist gut, wenn Du so früh wie möglich zur Sprache bringst, was Du brauchst. Je länger Du alles mit Dir herumträgst und unglücklich bist, desto mehr leiden auch Deine sozialen Kontakte und Beziehungen darunter. Wichtig ist, dass Du aus der Ich-Perspektive deutlich machst, wo das Problem liegt und damit niemandem die Schuld zuweist oder Vorwürfe machst. Wenn Du klar sagen kannst, was Du für Bedürfnisse hast und erklärst, wieso Dir eine bestimmte Sache nun gerade guttun würde, wird Dir auch niemand böse sein, wenn Du ihm oder ihr wirklich am Herzen liegst.

Stößt Du auf Unverständnis?
Dann kann es sein, dass ihr Euch auseinanderentwickelt habt. Manchmal passiert das schleichend und nahezu unbemerkt. Unterhält man sich schließlich in Ruhe über Erwartungshaltungen und die Vorstellungen vom Leben, stellt man fest, dass die Bedürfnisse ganz unterschiedlich sind. Handelt es sich um die Familie oder eine Freundschaft, kann es trotzdem noch einen gemeinsamen Weg geben. In einer Partnerschaft wird es schwierig, wenn beide in verschiedene Richtungen blicken.

Bedürfnisse verändern sich. Neue Lebensumstände sorgen für neue Bedürfnisse. Deshalb ist es wichtig, sie ständig im Auge zu behalten und sie immer wieder einzufordern.

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