
Die Beziehung mit einem selbstverliebten Menschen
Selbstliebe ist wichtig und ein erstrebenswertes Ziel – solange sie sich in einem gesunden Rahmen bewegt. Doch wo hört Selbstliebe auf und wo fängt Selbstverliebtheit an? Und kann man eine glückliche Beziehung mit einem selbstverliebten Menschen führen?
Woher kommt die Selbstverliebtheit?
Übersteigerte Selbstliebe kann viele Gründe haben, jedoch liegt die Ursache im Regelfall in der Kindheit. Handelt es sich bei den Eltern um Narzissten, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie ihrem Kind ebenfalls einreden, dass es besser sei als seine Altersgenossen. Das Kind wird viel zu sehr verwöhnt und sein Selbstwertgefühl schlägt schlussendlich in Arroganz um.
Aber auch das genaue Gegenteil kann der Fall sein: Wurde einem Kind nicht genug Beachtung und Zuneigung geschenkt, versucht es als Erwachsener umso mehr, möglichst viel Anerkennung zu erhalten. Mit Schwächen kann dieser Mensch nicht umgehen, weshalb er sich an das eigene Ego klammert. So kann schließlich auch bei einer als Kind vernachlässigten Person große Selbstverliebtheit entstehen.
Daran erkennst Du, dass Du mit einem selbstverliebten Menschen zusammen bist
Er/sie hört sich selbst gerne reden:
Dein Partner hat zu allem eine Meinung, er ist ohnehin der einzige, der wirklich etwas von der ganzen Sache versteht und nur er hat immer recht. Er weiß genau, wie er jemanden in seinen Bann ziehen kann und erzählt deshalb auch eine spannende Geschichte nach der nächsten – selbst zuhören und andere ausreden lassen kann er allerdings nicht. Ihm fehlt schlichtweg das Interesse am Leben anderer Menschen.
Er/sie kann nicht mit Kritik umgehen:
Ist das Selbstbewusstsein groß genug, hält es auch angemessener Kritik stand. Bei krankhafter Selbstverliebtheit möchte Dein Partner jedoch keinerlei Beanstandungen oder Verbesserungsvorschläge hören, ganz gleich, wie nett diese formuliert sein mögen. Auf so etwas reagiert er mit viel Wut. Allerdings ist er immer ganz vorne mit dabei, wenn es darum geht, andere zu kritisieren.
Er/sie kann sich nicht in andere hineinversetzen:
Empathie liegt Deinem Partner überhaupt nicht – und er bemüht sich auch in keinster Weise, diese Fähigkeit weiter auszubauen. Er ist ungeduldig, nicht kompromissfähig und seine eigenen Interessen sind ihm wichtiger als die Wünsche anderer Menschen.
Er/sie verletzt Dich emotional:
Immer wieder stellt sich Dein Partner als besonders großartig und bewundernswert dar. Den Satz „Sei froh, dass ich überhaupt mit Dir zusammen bin“ hast Du schon öfters gehört. Oft befürchtest Du, dass er Dich sofort verlassen könnte, wenn er jemanden findet, der vermeintlich besser ist als Du.
Sollte man an einer Beziehung mit einem selbstverliebten Menschen festhalten?
Diese Entscheidung liegt natürlich ganz allein bei Dir. Wie sehr belastet Dich die übertriebene Selbstliebe Deines Partners?
Betrachte die Situation von außen: In welchem Rahmen bewegt sich seine krankhafte Fixierung auf ihn selbst? Kann er sich auch zurücknehmen oder wirst Du ständig kritisiert, fühlst Dich dadurch wertlos und leidest darunter?
Überwiegen die negativen Aspekte, solltest Du auf jeden Fall einen Schlussstrich ziehen, um schnellstmöglich wieder unbeschwert leben zu können – auch wenn Du Deinen Partner eigentlich noch liebst und Angst davor hast, wieder Single zu sein.
Sei Dir darüber im Klaren, dass sich ein selbstverliebter Mensch niemals grundlegend ändern wird. Eine Verhaltensänderung erfordert viel Kraft und einen starken Willen. Wer aber von sich selbst so überzeugt ist, wird nicht genug Motivation aufbringen, seine Selbstverliebtheit gänzlich abzulegen.