
Der richtige Umgang mit Kränkungen
Vor allem, wenn unser Stolz verletzt wird, empfinden wir dies als Kränkung und unser Selbstwertgefühl wird schwächer. Werden wir von anderen absichtlich vor den Kopf gestoßen, wiegt dieses Verhalten besonders schwer.
Nicht immer möchte uns jemand mit Absicht kränken. Manchmal fassen wir das Gesagte einfach falsch auf und fühlen uns zu unrecht angegriffen und unsicher.
Da kann ein Ratschlag oder eine Bemerkung noch so gut gemeint sein – wir sind dennoch beleidigt. Wer ständig die Meinung anderer aufgedrückt bekommt, obwohl er nicht danach gefragt hat, ist deshalb schnell genervt.
Wieso empfinden wir manche Tipps oder Hinweise als Kränkung?
Weil wir uns bevormundet fühlen und den Eindruck bekommen, man würde uns nicht zutrauen, allein die richtigen Entscheidungen zu treffen. Vielleicht sind wir auch an unserem wunden Punkt getroffen worden.
Je näher wir einem bestimmten Menschen stehen, umso eher können wir damit umgehen, wenn er ein Thema anspricht, mit dem wir uns nicht wohlfühlen. Können wir unser Gegenüber allerdings nicht besonders gut leiden, erwarten wir auch, dass er oder sie sich aus unserem Leben heraushält. Und das ganz besonders, wenn es um Dinge geht, die sehr persönlich sind.
Wie geht man mit einer solchen Kränkung um?
Willst Du den anderen nicht vor den Kopf stoßen, weil Du weißt, dass er es eigentlich gar nicht böse gemeint hat? Dann erkläre ihm, dass Du beim nächsten Mal an seinen Ratschlag denken wirst oder weise freundlich, aber bestimmt darauf hin, dass Du nicht möchtest, dass sich jemand in diese Angelegenheit einmischt.
Oder geht es um jemanden, den Du sowieso nicht leiden kannst? Ein klares "Das geht Dich nichts an, bitte halte Dich aus der Sache heraus" hilft, deutlich zu machen, dass Du keine weitere Meinung dazu wünschst.
Ein solides Selbstwertgefühl sorgt dafür, dass Du Dich nicht mehr so schnell persönlich angegriffen fühlst und Dich Dinge oder Gespräche weniger lange aufwühlen.
Außerdem solltest Du ehrlich zu Dir selbst sein und genau hinschauen, wieso Du so empfindlich reagierst. Wollte man Dich tatsächlich bloßstellen und kränken oder interpretierst Du es nur so? Weißt Du insgeheim, dass der andere eigentlich recht hat, aber kannst es nicht einmal vor Dir selbst zugeben?
Dann solltest Du Dich damit auseinandersetzen, wie Du Deinen wunden Punkt zukünftig ein bisschen verbessern kannst. Geht es um etwas, das sich nicht verändern lässt, musst Du geeignete Wege finden, dies zu akzeptieren. Lassen sich hingegen Lösungen erarbeiten, erleichtert dies Deinen Umgang mit Kritik ebenfalls.
Die absichtliche Kränkung
Es ist ganz eindeutig, dass man Dich verletzen wollte? Sollte dies ein Ausrutscher von einer Person sein, die Du gut kennst und von der Du weißt, dass sie Dir nichts Böses will, dann sprich sie darauf an und erkläre ihr, wie Du Dich damit fühlst und dass Du enttäuscht von ihrem Benehmen bist.
Anders verhält es sich, wenn es sich um einen Menschen handelt, der andere gern beleidigt und sich lustig macht, um dadurch seine eigene Verbitterung zu kompensieren. Solange Du Dich von solchen Personen fernhalten kannst, verschwende Deine Zeit nicht mit ihnen.
Ist es nicht möglich, ihnen aus dem Weg zu gehen, musst Du auf Durchzug schalten, wenn sie wieder einmal ihre schlauen Ratschläge erteilen. Das ist gar nicht so leicht, hilft aber, um zu erkennen, dass diese Menschen eigentlich nur mit ihrem eigenen Leben unzufrieden sind und deshalb auch anderen die Laune verderben wollen. Sei stattdessen einfach froh darüber, dass Du Dich in Deinem Leben wohlfühlst. Und solltest Du das nicht, wird es Zeit für eine Veränderung!